Die vier Bell-Basiszustände, auch Bell-Zustände oder EPR-Paare genannt, sind eine Reihe von vier maximal verschränkten Quantenzuständen, die eine wichtige Rolle bei der Quanteninformationsverarbeitung und der Quantenteleportation spielen. Diese Zustände sind nach dem Physiker John Bell benannt, der bedeutende Beiträge zu unserem Verständnis der Quantenmechanik und der Quantenverschränkung geleistet hat.
Die vier Bell-Basiszustände können wie folgt ausgedrückt werden:
1. Bell-Zustand |Φ⁺⟩: Dieser Zustand ist eine Überlagerung zweier Qubits, wobei sich das erste Qubit im Zustand |0⟩ und das zweite Qubit im Zustand |0⟩ oder |1⟩ befindet. Mathematisch kann es als |Φ⁺⟩ = (|00⟩ + |11⟩)/√2 dargestellt werden.
2. Bell-Zustand |Φ⁻⟩: Ähnlich wie der |Φ⁺⟩-Zustand ist auch der |Φ⁻⟩-Zustand eine Überlagerung zweier Qubits, jedoch mit einer Phasendifferenz. Das erste Qubit befindet sich im Zustand |0⟩ und das zweite Qubit befindet sich im Zustand |0⟩ oder |1⟩. Mathematisch kann es als |Φ⁻⟩ = (|00⟩ – |11⟩)/√2 dargestellt werden.
3. Bell-Zustand |Ψ⁺⟩: In diesem Zustand befindet sich das erste Qubit im Zustand |1⟩ und das zweite Qubit im Zustand |0⟩ oder |1⟩. Mathematisch kann es als |Ψ⁺⟩ = (|01⟩ + |10⟩)/√2 dargestellt werden.
4. Bell-Zustand |Ψ⁻⟩: Ähnlich wie der |Ψ⁺⟩-Zustand weist der |Ψ⁻⟩-Zustand eine Phasendifferenz auf. Das erste Qubit befindet sich im Zustand |1⟩ und das zweite Qubit befindet sich im Zustand |0⟩ oder |1⟩. Mathematisch kann es als |Ψ⁻⟩ = (|01⟩ – |10⟩)/√2 dargestellt werden.
Diese vier Bell-Basiszustände sind aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften wichtig für die Quanteninformationsverarbeitung und Quantenteleportation.
Erstens sind die Bell-Zustände maximal verschränkt. Verschränkung ist eine grundlegende Eigenschaft der Quantenmechanik, bei der die Zustände zweier oder mehrerer Teilchen derart korrelieren, dass der Zustand eines Teilchens nicht unabhängig von den anderen beschrieben werden kann. Die Bell-Zustände sind etwas Besonderes, weil sie den maximal möglichen Grad der Verschränkung zwischen zwei Qubits darstellen. Diese Eigenschaft macht sie für verschiedene Quanteninformationsaufgaben wie Quantenteleportation, Quantenkryptographie und Quantencomputing wertvoll.
Zweitens werden die Bell-Zustände bei der Quantenteleportation verwendet. Quantenteleportation ist ein Protokoll, das die Übertragung eines unbekannten Quantenzustands von einem Ort an einen anderen ermöglicht, ohne das Quantensystem selbst physisch zu bewegen. In diesem Protokoll teilen sich Sender und Empfänger ein Paar verschränkter Qubits in einem der Bell-Zustände. Durch die Durchführung bestimmter Messungen an ihren jeweiligen Qubits und die Übermittlung der Messergebnisse kann der Sender den Quantenzustand an den Empfänger übermitteln. Der Empfänger kann dann anhand der empfangenen Messergebnisse und des gemeinsam genutzten verschränkten Zustands den ursprünglichen Quantenzustand rekonstruieren. Die Bell-Zustände dienen als Schlüsselressource bei der Quantenteleportation und ermöglichen die originalgetreue Übertragung von Quanteninformationen.
Um die Bedeutung von Bell-Zuständen bei der Quantenteleportation zu veranschaulichen, betrachten wir ein Beispiel, in dem Alice einen unbekannten Qubit-Zustand zu Bob teleportieren möchte. Wenn Alice und Bob den |Φ⁺⟩ Bell-Zustand teilen, kann Alice eine gemeinsame Messung am unbekannten Qubit und ihrem eigenen Qubit durchführen. Indem er die Messergebnisse an Bob sendet, kann er die entsprechenden Quantengatter auf sein Qubit anwenden, um den ursprünglichen unbekannten Zustand wiederherzustellen. Dieser Prozess beruht auf der Verschränkung und Korrelation zwischen den beiden Qubits, die durch den Bell-Zustand erfasst wird.
Die vier Bell-Basiszustände, nämlich |Φ⁺⟩, |Φ⁻⟩, |Ψ⁺⟩ und |Ψ⁻⟩, sind aufgrund ihrer maximal verschränkten Natur wichtig für die Quanteninformationsverarbeitung und Quantenteleportation. Diese Zustände dienen als wertvolle Ressource für verschiedene Quanteninformationsaufgaben und ermöglichen die originalgetreue Übertragung von Quantenzuständen in Quantenteleportationsprotokollen.
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